Friedenstaube auf Mauer zwischen Israel und Gaza

Es braucht wieder ein Friedenslied

Zu Weihnachten würde ich gerne einmal ein hübsches frohlockendes Weihnachtslied als mein Lied des Jahres wählen. Aber in dieser verrückten Welt braucht es auch dieses Jahr ein Friedenslied.
Vor 7 Jahren war ich auf einer Studienreise in Israel. Es war keine Pilgerreise. Natürlich besuchten wir die biblischen Orte: Nazareth, Betlehem, Kafarnaum, Jericho, Jerusalem, den See Genezareth. Aber wir hörten auch viel über die politische Situation des Landes, besuchten ein kleines jüdisches Dorf an der Mauer zum Gazastreifen, die Golanhöhen und eine palästinensische Universität im Westjordanland.
Die Schwierigkeiten zu sehen, die dieses gespaltene Land hat und das Unvermögen zu spüren, eine Lösung zu finden, die alle Menschen respektiert, das war sehr schwierig für mich.
Doch es gab auch Hoffnungszeichen. 
Die Frau aus dem Dorf an der Mauer erzählte uns, wie sie mit den palästinensischen Menschen auf der anderen Seite Ballone hin- und herfliegen liessen. Wir besuchten ein Hospiz in Jerusalem, in welchem die deutschen Schwestern ihre Vierzimmer ohne Rücksicht auf den religiösen Hintergrund belegten und damit erwirkten, dass sich jüdische, muslimische und christliche Familien zum ersten Mal begegneten und spürten, wie ähnlich ihre Leben und ihr Schicksale verliefen und wie wenig sie eigentlich trennt. Wir verbrachten auch einige Tage in Neve Schalom - wahat al salam, einem Dorf, dass sich nicht an die Trennung von jüdischen und palästinensischen Menschen hält. Alle leben zusammen und in der Schule wird in hebräisch und arabisch gesprochen.
Und jetzt herrscht wieder erbarmungsloser Krieg. Ich kann nicht glauben, dass Menschen so brutal sein können.
Und weiter im Osten dauert der russische Krieg gegen die Ukraine an. Und an vielen weiteren Orten verhindern Konflikte und Gewalt ein würdiges Leben. 
Ich will die Hoffnung nicht aufgeben, dass die Friedenstaube zum Fliegen kommt.

Als mein diesjähriges Weihnachtslied auf LP erschien, war ich 17 Jahre alt. Es ist ein gesungenes Gebet von Peter Maffay.
Lieber Gott, wenn es dich gibt, zeig uns deinen Weg..., darauf hoffe ich noch heute.